Worum es hier geht!

Linz verändert sich.
Die Stadtteile verändern sich.

Der Autor dieses Blogs lebt seit über 40 Jahren im Linzer Stadtteil Neue Heimat und bemerkte in den letzten Jahren eine zunehmende Veränderung des städtischen Erscheinungsbildes im gesamten Großraum Linz. Viele prägende Gebäude wurden bereits (und werden immer noch) demoliert oder stark adaptiert. So steht zB. in naher Zukunft der Abriss des einzigen Kinos im Stadtteil Neue Heimat an.

An der Laskahofkreuzung befindet seit vielen Jahrzehnten das Kino-Buffet. Einst tatsächlich ein Kino, war darin lange Zeit eine Filiale des Lebensmittelmarktes Julius Meindl, später dann eine Filiale des Billa (heute an der Kreuzung Dauphinestraße/Siemensstraße). Es wurde im Stil der angrenzenden Hitlerbauten errichtet und steht nun, 2019, bereits seit einiger Zeit leer. Es gibt Spekulationen um einen Investor, der an Stelle des Kino-Buffets einen elfstöckigen Wohnturm errichten möchte. Er soll 32m hoch werden und rd. 53 Mietwohnungen samt Geschäften beherbergen. Wird dieser Wohnturm gebaut, wird er das Erscheinunsgbildes der Laskahofkreuzung nachhaltig verändern.

Damit die Erinnerung an die "guten alten Zeiten" lebendig bleiben, wurde dieser Blog ins Leben gerufen. Allerdings kann er nur dann informieren, wenn sich möglichst viele Menschen daran beteiligen, ihre Erinnerungen an die Neue Heimat zu teilen. Dies kann in Form von Erzählungen oder Fotos sein.


Wir suchen Fotos, Geschichten etc.

Wir suchen Aufnahmen (Bilder, Videos etc.) des Linzer Stadtteils Neue Heimat. Die Fotos werden digitalisiert und danach retourniert. Als Dankeschön erhält der Einbringer der Aufnahme die digitalisierte Aufnahme per Email oder CD zurück und kann sie so selbst wieder Vervielfältigen, Ablegen oder Archivieren. Die digitalisierten Aufnahmen werden veröffentlicht und es wird versucht, diesen Aufnahmen ein aktuelles Vergleichsbild gegenüber zu stellen.

Die eingesendeten Fotos sollen auch zur Grundlage für ein geplantes Buch zum Linzer Stadtteil Neue Heimat werden. Dabei wäre es von Vorteil, wenn auf den Aufnahmen Gebäude, Örtlichkeiten, Veranstaltungen oder Besonderheiten der Neuen Heimat zu sehen sind, die so 2019 nicht mehr zu sehen sind bzw. nur mehr in veränderter Form. Aber auch das alltägliche Leben im Stadtteil Neue Heimat soll portraitiert werden. Wir können auch gerne zu Ihnen kommen, um die Fotos direkt bei Ihnen vor Ort zu digitalisieren.

Gesucht werden außerdem Schulfotos, Gebäude, Häuser, Landschaftsaufnahmen, Handwerk, Veranstaltungen, Verkehr, Lagerfotos, Gasthausbilder, Militärfotos, etc.


Die gute alte Zeit

Besonders wichtig sind auch die Geschichten aus der "guten alten Zeit". Die Neue Heimat war von je her ein Arbeiterviertel, auch wenn es in der näheren Umgebung keine größeren Industrieanlagen oder Fabriken gab. Das liegt am Bauboom, der in den 1940er Jahren begann. Es entstanden die sog. Hitlerbauten, die das Bild der Neuen Heimat bis heute prägen. Hitlerbauten sind idR. zweigeschossig und haben vereinzelt Dachgeschoßwohnungen, die seit den 1990er-Jahre laufend modernisiert werden. Der Autor selbst kann sich an seine Kindheit erinnern, wo in so einer Dachgeschoßwohnung in der Haiderstraße noch der Nachttopf in Verwendung war. Fließendes Wasser gab es nicht.

Bis in die 1990er Jahre war der jeden Samstag stattfindende Markt am Vogelfängerplatz sehr gut besucht. Es gab dort zB. eine alte Frau, deren Stand lediglich aus einem kleinen Tisch bestand. Auch vor dem Tischchen hatte sie ihre angebotenen Waren drapiert. Es waren Blumen, Kräuter und allerlei Selbstgemachtes. Ein Institution war der Gemüsehändler Hartl. Es gab auch eine Blumenhandlung Hartl. Der Herr Hartl hatte sein Gewächshäuser nahe der Traunau beim Bh. Zöhrdofer. Heute (2019) stehen dort nur mehr Reste dieser einst großen Gewächshausanlage. So gab es am Markt frisches Gemüse aus der direkten Nachbarschaft, ohne lange Transportwege. Am Markt waren viele Bauern mit ihren frischen Waren vertreten und es war am Samstag "immer was los", auch für uns Kinder. Der Markt begann Samstag in der früh und dauerte bis 12.00 Uhr.

In den früheren Jahren gab es auch eine leider längst verschwundene Institution, den "Eiermann". Damals kam ein Bauer mit einem grauen VW-Bus, läutete die komplette Klingelanlage durch mit dem monton wiederholten "Da Eiermann is do" und die Hausfrauen kamen runter, um direkt aus dem VW-Bus heraus Eier, Speck und Most zu kaufen.

Die Nahversorger-Struktur war auch in der Neuen Heimat damals (70er & 80er), so wie fast überall auch, sehr kleinstrukturiert. Es gab mehrere Bäcker, Greißler und kaum einen Supermarkt. Dafür die Fleischerei Walchshofer in der Haiderstraße 14, heute ein Seemannsladen. Dort, wo heute der große Interspar an der Kreuzung Landwiedstraße/Salzburger Straße steht, befand sich eine große Wildnis in der gelegentlich Rotationseuropäer lagerten. Wer da durch wollte, wurde schon mal mit dem Wegzoll von 20.- Schilling belegt, so Erzählungen. Es gab an der Kreuzung Im Haidgattern/Vogelfängerweg einen kleinen Konsum. Etwas weiter den Vogelfängerweg bis zur Kreuzung Daimlerstraße gab es ein kleines Geschäft mit Süßigkeiten und Nahrungsmitteln. An der Laskahofkreuzung befand sich der Julius Meindl, später dann der Billa. Die Neue Heimat hat auch die Drogerie Rund, die auch 2019 noch vom Sohn des damaligen Besitzers als Gemischtwarenhandlung weitergeführt wird.


Der Stadtteil Neue Heimat beherbergt auch einige Sporteinrichtungen.
  • Sportanlage ASKÖ Neue Heimat
  • Sportanlage Edelweiß
  • Sportanlage des Landesverbandes (früher Sportanlage LASK)
  • Sportanlage Fussballschule Linz
  • Sportanlage Westbahn
Dieersten drei direkt nebeneinander liegenden Sportanlagen mit mehreren Fussballplätzen, Tennisplätzen und Stockhalle, befinden sich am ehemaligen Areal eines Lagers im 2. WK. An der Einmündung der Daimlerstraße in die Siemensstraße befindet sich eine kleiner Gedenkort zum sog. Lager Schörgenhub.


Wer selbst noch Interessantes zu Berichten weiß, der kann sich ebenso sehr gerne melden. Die Lebensart von früher soll für die Nachwelt erhalten bleiben.



Kontaktaufnahme bitte per Email unter neueheimatlinz@gmail.com

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