Das Kaufhaus Schmid in der Dauphinestrasse



Einer der wichtigen Nahversorger der Neuen Heimat war die Filiale des Kaufhaus Schmid in der Dauphinestraße. Gegründet wurde das Hauptgeschäft Kaufhaus Schmid in Kleinmünchen von der weit über die Grenzen von Linz hinaus bekannten Fr. Stefanie "Steffi" Schmid. Von diesem Hauptgeschäft im Zentrum Kleinmünchens aus, wurden drei weitere Filialen eröffnet: Neue Welt (bei der Remise der Straßenbahn); eine Filiale für Bettzubehör, Daunenwäscherei uvm. Ecke Zepplinstraße/Dauphinestraße (das war direkt gegenüber des Hauptgeschäftes, do wo sich später die OÖGKK befand) und eben die Filiale in der Neuen Heimat Dauphinestraße 206.

Doch bevor es sich an der Dauphinestraße die Filiale des Kaufhaus Schmid gab, stand ein anderes Haus an dieser Stelle. Es war ein kleines Häuschen mit einem kleinen, hölzernen Schuppen seitlich angebaut. Genannt wurde es das "Silberhaus in der Silbergrube". Es dürfte demnach etwas tiefer gelegen sein als das Niveau der Dauphinestraße und gehörte zwei Damen. Eine davon hieß Frau Silber (daher auch der Name des Hauses). Im Jahre 1950 verkauften also Frau Silber und die zweite Besitzerin, Frau Baireder, das Haus samt Grundstück. Frau Schmid begann, aus dem alten "Silberhaus" die Filiale von der Fa. Trummer errichten zu lassen. Hinter der neuen Filiale wurde für Frau Silber zudem ein neues Haus erbaut, genau so, wie sie es sich vorstellte und wünschte. Die Aufzeichnungen besagen "ihr Haus wird nach rückwärts versetzt". Frau Silber wohnte nun im neuen Haus im Hinterhof der Filiale Kaufhaus Schmid und dürfte dort auch noch einige Jahre gelebt haben. Im Kaufvertrag zwischen Frau Silber und Frau Schmid von 1949, wird dieses ursprüngliche "Silberhaus in der Silbergrube" als "Lackerbauerngütl Nr. 77 in Kleinmünchen, Or. Nr. 206 Dauphinestraße Linz" bezeichnet.

Frau "Chef", Stefanie "Steffi" Schmid, im Hauptgeschäft Kaufhaus Schmid in Kleinmünchen, Dauphinestraße 54.


Wer im Kaufhaus Schmid einkaufte, konnte sich am Ende des Jahres seine gesamten Einkäufe addieren lassen und bekam auf die Gesamtsummer 3% als Rabatt für folgende Einkäufe. Ein Prinzip, dass selbst heute noch bei vielen Supermärkten angewendet wird. Darüber hinaus konnte man auch "anschreiben" lassen. Oft kamen Kinder ins Geschäft um für die Eltern Besorgungen zu machen. Die hatten zwar kein Geld dabei, aber man kannte sich. Und so wurde die Summe des Einkaufs, der ja von den Kindern nciht bezahlt wurde, auf eine Liste geschrieben und am kommenden Monatsanfang abgerechnet.

Der Filialleiter vom Kaufhaus Schmid in der Neuen Heimat war Herr Ernst Strasser. Im Familienunternehmen Schmid arbeiteten bis zu 35 Mitarbeiter, damals noch "Gefolgschaft" genannt. Aber natürlich packte auch die gesamte Familie Schmid mit an. Mit den beiden Lastkraftwagen Opel Blitz und Framo (Dreirad-Lieferwagen) wurden zB. Kartoffeln und Äpfel von umliegenden Bauern geholt und im verfliesten Keller im Hauptgeschäft in Kleinmünchen eingelagert.

Der Nikolaus in der Filiale Neue Heimat, rechts Filialleiter Herr Ernst Strasser. 1950er oder 1960er Jahre

Der Nikolaus in der Filiale Neue Heimat. 1950er oder 1960er Jahre

Aus dem Fuhrpark: Opel Blitz in der Denkstraße 50.

Aus dem Fuhrpark: Opel Blitz in der Denkstraße 49 bei der RAIKA (Vorschusskasse). Foto 1947.

Aus dem Fuhrpark: Framo Dreirad-Lieferwagen.

Kommentare

  1. In
    In den 70ern war ich dort Lehrling. Es war für mich eine schöne Zeit. Ich hatte auch die Gelegenheit die Chefin im Geschäft zu sehen. Ich erinnere mich an das Bettenreinigungsgeschäft und in der Filiale Wienerstrasse habe ich auch oft gearbeitet zusammen mit Frau Schermann.

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